Am 01.08.2018 war ein ganz besonderer Tag: das Stevnsfort, ein Museum über den kalten Krieg, feierte 10-jähriges Jubiläum – und ich durfte hautnah dabei sein. Bei einer knapp 2-stündigen geführten Tour habe ich eine Menge über das „Stevnsfort“ und dessen Bedeutung erfahren und will dies gerne in diesem Blogpost mit euch teilen.
Stevnsfort – ein wichtiger Stützpunkt im Kalten Krieg
Stevnsfort ist ein atombombensicheres Fort, welches in den Jahren 1950-53 erbaut wurde. Das Fort liegt auf der Halbinsel Stevns, von wo aus die Aussicht auf einen möglichen Krieg zwischen Ost und West während den Jahren des kalten Krieges am besten war. Das Fort war über 40 Jahre lang aktiv, bis es im Jahr 2000 stillgelegt wurde.

Danach wurde es in ein Museum umgewandelt und 2008 eröffnet, natürlich vom Kronprinzen höchstpersönlich. Seitdem ist es unter dem Namen „Koldkrigsmuseum Stevnsfort“ – auf deutsch: Kaltkriegsmuseum Stevnsfort – bekannt.
Eine Tour durch Stevnsfort solltest du dir nicht entgehen lassen
Das Fort befindet sich 18 m unter der Erde und wurde in die Kreidefelsen (Stevns Klint) eingebaut. Die unterirdische Anlage besteht aus 1,7 km langen Gängen und kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Alleine darf man nicht unter die Erde, aus Sicherheitsgründen. Ich habe so eine geführte Tour mitgemacht und kann es nur weiterempfehlen, da alle Tourguides selber einmal im Stevnsfort gearbeitet haben und damit allerhand Räubergeschichten erzählen können.

In der Informationshalle des Museums kauft man die Tickets für die Tour. Dann bekommt man eine genaue Uhrzeit zugeteilt, zu welcher man sich vor der Informationshalle einfinden soll. Alle 20 Minuten gibt es eine Führung, also muss man nie allzu lange warten. Wir haben uns die Wartezeit im Museumsshop vertrieben, wo es allerhand zu kaufen gab. Postkarten, Bücher, Infomaterial zu Stevnsfort und sogar Tarnrucksäcke kann man dort erwerben. Weil es das 10-jährige Jubiläum war, gab es sogar 20 % Rabatt auf alles. Trotzdem habe ich nur eine Postkarte erstanden.
Meine Eindrücke von der geführten Tour
Um 13:40 sollte meine Tour beginnen. Alle Teilnehmer haben ein farbiges Schlüsselband erhalten, damit der Tourguide immer den Überblick über die Gruppe behalten kann. Der Guide hat sich dann erstmal kurz vorgestellt und uns einige Sicherheitshinweise gegeben. Danach ging es auch schon los.

Erst folgte eine längere Führung durch das Gelände von Stevnsfort, wo er verschiedene alte Kriegskanonen und Kriegsfahrzeuge erklärt und gezeigt hat. Dazu gab es immernoch ein paar zusätzliche Geschichten, da der Guide selbst in Stevnsfort gearbeitet hat. Dieser Teil der Führung dauerte etwa eine ¾ Stunde, bevor es dann „endlich“ unter die Erde ging.


Aufgrund er hohen Temperaturen – 30 Grad in Dänemark sind eher eine Seltenheit – habe ich mich auf die erfrischende Kälte in der unterirdischen Befestigungsanlage gefreut. Zur Sicherheit habe ich mir wie angewiesen trotzdem einen dicken Pulli mitgenommen, da der Temperaturunterschied von 20 Grad kälter doch ein wenig krass war.


Zuerst mussten wir durch eine dicke Bunkertür und danach eine lange Treppe hinunter. Unten angekommen, waren rechts die Überwachungsräume zu besichtigen, mit den originalen Schreibmaschinen und Computerbildschirmen von damals. Alles war ein bisschen wie im 80-er Jahre Stil eingerichtet.

Nach der gelungenen Führung gab es noch den krönenden Abschluss
Wir sind dann durch die langen unterirdischen Gänge gelaufen und es war ziemlich kalt. Des weiteren wurden uns die damaligen Schlafräume der Soldaten gezeigt und die Pritschen auf denen diese nachts schlafen mussten und immer in Bereitschaft waren.

Der Guide hat natürlich immer seine eigenen Geschichten beigesteuert, sodass die Führung zu keinem Zeitpunkt langweilig wurde. Am Ende hat er uns noch zu einem Ausgang am Meer geführt, wo wir direkt aufs offene Meer blicken konnten.

Danach ging es den ganzen Weg wieder zurück. Für ältere Menschen oder gehbehinderte ist die Tour vielleicht etwas anstrengend, aber es gibt die Möglichkeit, statt der Treppe einen Aufzug zu nehmen. Aufgrund des 10-jährigen Jubiläums gab es im Anschluss an die Führung noch Kaffee und Kuchen für alle Teilnehmer, was ein gelungener Abschluss war.


Ich kann euch Stevnsfort nur empfehlen, auch für Kinder ist es garantiert total interessant. Im Anschluss lohnt sich auch noch die Weiterfahrt nach Stevns Klint – den Kreidefelsen. Dort war ich auch und dazu kommt bald noch ein Blogpost online. 🙂
Fakten zur Führung durch Stevnsfort
Dauer: 1,5 – 2 Stunden insgesamt
Erlebnis: Erst wird die überirdische Festungsanlage erkundet und danach die unterirdische (1,7 km Gang)
Kosten: Erwachsene – 120 DKK; Studenten – 100 DKK, Kinder – 70 DKK
Hinweise: Da es unter der Erde das ganze Jahr über nur 10 Grad „warm“ ist, wird empfohlen, einen dicken Pulli oder eine Jacke mitzubringen. Die Führung ist auf Dänisch, aber es gibt die Möglichkeit einen deutschen Audioguide auszuleihen, den man dann während der Führung hört.
Link zur Homepage: Stevnsfort Deutsch

Im nächsten Post berichte ich dann von den Kreidefelsen in Stevns und der alten Kirche, von der die Hälfte Anfang des 20. Jahrhunderts ins Meer gestürzt ist. Bleibt dran!
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Ein Ausflug nach Stevns – Teil 2 – Pink Hygge
30. September 2018 at 17:34[…] Falls du den ersten Teil meines Tagesausflugs nach Stevns noch nicht gelesen hast, kannst du das gerne hier nachholen: Ein Ausflug nach Stevns – Teil 1. […]