Falls du den ersten Teil meines Tagesausflugs nach Stevns noch nicht gelesen hast, kannst du das gerne hier nachholen: Tagesausflug nach Stevns – Teil 1. Ansonsten setze ich da an, wo ich in Teil 1 aufgehört habe zu berichten. Nachdem wir im Stevnsfort Museum fertig waren, sind wir weiter Richtung Stevns Klint gefahren. Mit dem Auto braucht man nur ca. 5 Minuten, bis man an dem Parkplatz der Kreidefelsen ankommt. Dort haben wir uns erstmal nach etwas Essbarem umgeschaut, da der Kuchen nicht so satt gemacht hat. Insgesamt gibt es zwei Essmöglichkeiten bei den Stevns Klint.
Grill-Imbiss überzeugt nicht nur geschmacklich, sondern auch preislich
Die erste Möglichkeit ist ein kleiner Grill-Imbiss, der verschiedene warme Gerichte, sowie Eis anbietet. Ich habe mich für das panierte Fischfilet mit Pommes Frites entschieden. Es gibt natürlich auch kalte Getränke sowie Kaffee und Tee. Als Sitzmöglichkeiten stehen draußen um den Imbiss herum ein paar Holzbänke mit Holztischen zur Verfügung. Im Sommer ist es natürlich fantastisch draußen zu sitzen, allerdings weiß ich nicht, wie der Imbiss das im Winter handhabt, da es drinnen keine Sitzplätze gibt. Das Essen kam schnell und war super lecker, und zudem auch bezahlbar.
Für Feinschmecker gibt es auch eine Option
Die andere Möglichkeit beinhaltet eine größere Auswahl aber dafür einen höheren Preis. Und zwar befindet sich direkt neben dem Imbiss ein gemütliches Restaurant: Traktørstedet Højeruplund. Das Restaurant besteht seit 1846 und hat damals schon viele Ausflugslustige angezogen. Es gibt eine Mittags- und Abendkarte, mit Gerichten die um die 200 DKK kosten. Kaffee und Kuchen werden auch angeboten, und die Festsäle können auch für diverse Feiern gemietet werden. Sitzplätze sind sowohl draußen als auch drinnen reichlich vorhanden. Nebendran steht auch die neuere Kirche von Højeruplund.

Eine alte Kirche am Rande des Abgrunds
Nach der kurzen Stärkung ging es für uns zunächst weiter zur „Højerup Gamle Kirke“, einer alten Kirche, die an der 30 m hohen, steilen Klippe steht. Die Kirche im romantischen Stil wurde um 1250 (!) erbaut und 1357 offiziell eingeweiht. Bis zum Jahr 1910 wurde die Kirche aktiv genutzt, danach war die „Absturzgefahr“ zu groß. Es vergingen dennoch weitere 18 Jahre, bevor ein Teil der Kirche schließlich ins Meer gestürzt ist.

Das Ereignis geschah am 16. März 1928. Dabei stürzte ein Teil des Kreidefelsen ein, und riss den vorderen Teil der Kirche, inklusive den Altarraum, mit sich in die Tiefe. Über 40.000 Menschen kamen kurz darauf nach Højerup, um sich die zerstörte Kirche anzusehen. Wegen des großen Besucherandrangs wurde der Erhalt der restlichen Kirche beschlossen. Deswegen kann diese noch heute besichtigt werden.
Ich habe mir die Kirche natürlich auch von innen genauer angeschaut. Der Innenraum ist ziemlich klein, links und rechts stehen Holzbänke. Ganz vorne links befindet sich ein abgesperrter Raum, wo Trümmerreste vom Absturz angeschaut werden können.


Anstelle des Altars tritt man durch eine Tür auf einen Balkon, von dem man eine wunderschöne Aussicht auf das Meer und Stevns Klint hat. Diese Aussicht kann ich jedem nur empfehlen!

Die Kreidefelsen von Stevns Klint
Nach der Kirchenbesichtigung sind wir Richtung Stevns Klint gelaufen. Auf dem Weg dorthin befinden sich zwei Fernrohre, durch die man sich die Klippen genau anschauen kann. Die Kreidefelsen sind UNESCO Weltkulturerbe und ca. 20 km lang, sowie 41 m hoch. Der Kalk und die Kreide, die Stevns Klint ausmachen, sind vor ca. 65 Millionen Jahren entstanden.


In der Kreide am unteren Teil der Klippen befinden sich Fossilen von Tieren, die damals im Wasser gelebt haben, wie z.B. Seeigel und Muscheln. Zwischen Kreide und Kalk befindet sich eine Tonschicht, die von der Katastrophe stammt, bei der vor vielen Millionen Jahren die Dinosaurier ausgestorben sind. Diese hellgraue, dünne Tonschicht kann man auch von Weitem gut erkennen.

Neben der unglaublichen Geschichte der Kreidefelsen, ist die Natur drum herum mit dem Meer im Hintergrund einfach wunderschön. Um zu dem nahegelegenen Strand zu gelangen, mussten wir eine steile Treppe hinuntersteigen. Unten angekommen, mussten wir einen Trampelpfad entlang laufen/klettern, bis wir schließlich vorbei an sämtlichen Felsbrocken, am Kiesstrand angekommen sind.
Das Betreten des Pfades und des Strandes geschieht auf eigene Gefahr. Es fallen immer mal Felsbrocken hinunter und deswegen sollte man die ganze Zeit gut aufpassen. Wir waren auch nur ganz kurz am Strand, haben ein paar Bilder gemacht und sind dann wieder zurück gelaufen.


Von unten sehen die Kreidefelsen noch gigantischer aus, und die Kirche von Weitem noch kleiner. Das Wasser war schön erfrischend, doch der Boden war ziemlich steinig, sodass aus dem Schwimmen nichts wurde. Jetzt zeige ich euch noch ein paar fotografische Eindrücke:




Stevns Klint sind auf jeden Fall ein Ausflug wert. Die alte Kirche muss dabei unbedingt besichtigt werden. Auch wenn man sich nicht bis ganz runter zum Strand traut, so hat man von oben eine wunderschöne Aussicht auf die Klippen und das Meer.
Wichtige Links
Kreidefelsen: Stevns Klint
Kirche: Højerup Gamle Kirke
Restaurant: Traktørstedet Højeruplund
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